Personalkarte
Stepan Guljajew wurde als Sohn von Andrej Guljajew 1919 in Dmitrowskoje in der Molotowskaja Oblast geboren
- Größe: 167 cm
- Haarfarbe: blond
- Staatsangehörigkeit: Russe
- Dienstgrad: Soldat
- Truppenteil: 15. Otd. Bat.
- Gefangennahme: am 25. September 1941 in der Kalininskaja Oblast
- Stammlager: XI D (321) Oerbke
- Lagernummer: 21808
- Zu benachrichtigende Person: Andrej Guljajew, Dorf Dimitriza, Perm-Iljinskij Rayon, Molotowskaja Oblast
- Todestag: nach dem 27. März 1942 “unbekannt verstorben”
Stepan Guljajew geriet Ende September 1941 in der Oblast Kalinin, der heutigen Oblast Twer, in Gefangenschaft. Es dauerte dann wie so häufig einen ganzen Monat, bis er über ein Durchgangslager in Minsk in Weißrussland in einem deutschen Stammlager eintraf. Der Zweiundzwanzigjährige aus dem Dorf Dmitrizkoe, der als seinen Beruf Schäfer angab, wurde dann im März 1942 im “Russenlager” Oerbke bei Fallingbostel gemeldet und gilt dort als “unbekannt verstorben”.
GULJAJEW Stepan Andrejewitsch 1919 - 27.03.1942
Stepan wurde in einer großen Familie im Dorf Dmitrowskoje im Bezirk Iljinskij geboren. Der Vater (Andrej Ewgrafowitsch) und die Mutter (Agrippina Nikiforowna) hatten sechs Kinder: drei - Iwan, Anna und Jefim - wurden vor dem Ersten Weltkrieg geboren. Dann ging der Vater in den Krieg, war ein Artillerist, verlor ein Auge, kehrte aber mit Auszeichnungen zurück – mit drei Georgs-Kreuzen. Nach der Revolution wurden drei weitere Kinder geboren: 1919 - Stepan, dann Tochter Alexandra und ein Jahr später Sohn Alexander. Die Familie hatte eine für die damalige Zeit beachtliche Wirtschaft, zwei Pferde und eine Kuh. Das Familienoberhaupt hatte einen strengen Charakter, er war auch streng mit Kindern. Nach dem Tod von Agrippina Nikiforowna heiratete er erneut, und der zweiten Frau, Pelageja Emeljanowna, fielen nun alle Aufgaben der Hauswirtschaft und Kindererziehung zu.
Vor dem Krieg hatten die beiden Ältesten - Iwan und Jefim - bereits geheiratet und Kinder bekommen. Stepan war Fahrer und kehrte erst 1941 vom Militärdienst in der Armee zurück. Er konnte nicht lange zu Hause bleiben, weil der Krieg begann. Im September 1941 gingen erst Iwan und Stepan und etwas später Jefim an die Front. Von den Kindern in der Familie blieben zwei Mädchen zu Hause - Anna und Alexandra und der jüngste Sohn Sascha.
Drei Brüder kehrten nie in ihr Heimatdorf zurück. Iwan wird immer noch vermisst. Es ist nicht genau bekannt, wann Jefim an die Front kam und wo er starb. Stepan wurde am 25. September 1941 irgendwo in der Region Kalinin gefangen genommen und kam in das Stalag XI D (321) in Oerbke, wo er Ende März 1942 starb.
Heute ist in einer einst großen Familie der Neffe Konstantin Samuilowitsch, der Sohn der jüngsten Tochter Alexandra, der Älteste. In seinem Haus werden die Familienreliquien aufbewahrt, darunter die Georgs-Kreuze seines Urgroßvaters. Alle Verwandten leben jetzt in der Siedlung Iljinskij und in den umliegenden Dörfern.
Das ehemalige Dorf Dmitrowskoje ist heute ein Teil von Iljinski. Iljinski ist eine große Siedlung mit etwa 6000 Einwohnern am hohen Ufer des Kama-Stausees - heute ein Bezirkszentrum der Permer Region und ein beliebtes Touristenzentrum. Es ist etwa 90 Kilometer oder anderthalb Autostunden von der Stadt Perm entfernt gelegen. In ljinski war einmal die Hauptverwaltung der Perm-Länder der Grafen Stroganoff. Hier sind viele historische Gebäude erhalten geblieben. Es gibt ein Museum, Schulen, Kirchen, ein Kulturzentrum und einen Waldpark „Kuzminki“.