Personalkarte
Andrej Konjuchow wurde am 8. Juni 1918 als Sohn von Nikolaj Konjuchow im Dorf Peremskoje geboren.
- Religion: russisch-orthodox
- Größe: 175 cm
- Haarfarbe: blond
- Staatsangehörigkeit: russisch
- Dienstgrad: Soldat
- Truppenteil: 12. Panzerregiment
- Zivilberuf: Bauer
- Gefangennahme am 4. August 1941 am Dnjepr
- Stammlager: X B Sandbostel
- Lagernummer: 128503
- Zu benachrichtigende Person: Konuchowoi Lukie, Molotowskaja Oblast, Dobrjanskij Rayon, Dorf Peremskoje
Lagerbiografie
- Stammlager: X B Sandbostel 1941/42
- Lazarett: Lager X B Sandbostel, Zugang 24. November 1942, Diagnose “Pleuritis dextra” [Rippen- oder Brustfellentzündung]
- Verstorben: am 10. Februar 1943 im Lazarett des Stalag X B Sandbostel
Lagerbiografie
7013 Neuenkirchen (Kreis Osterholz) Bremen-Farge-Wifo-Baracken, seit 16. Juli 1942
Der dreiundzwanzigjährige Bauernsohn wurde als Soldat eines Panzerregiments am 4. August 1941 am Dnjepr gefangen genommen. Nachdem er kurz zuvor - erstmalig - in seinem Stammlager X B in Sandbostel geimpft worden war, kam Konjuchow Mitte Juli 1942 in das Arbeitskommando 7013. Die Gefangenen in diesem Arbeitskommando waren in Baracken in Neuenkirchen im Kreis Osterholz untergebracht und wurden zum großen Teil beim Bau eines Tanklagers in der Nähe des späteren U-Boot Bunkers “Valentin” in Bremen-Farge an der Weser eingesetzt.
KONJUCHOW Andrej 08.06.1918 - 10.02.1943
Die Eltern Lukija Fjodorowna und Nikolaj Andrejewitsch hatten neun Kinder, von denen nur Andrej und der jüngere Sohn Nikolaj überlebten. 1936 baute der Vater mit seinen Söhnen ein Haus am Ufer des Flusses Kossjwa. 1937 wurde der Vater verhaftet und kehrte nie in seine Heimat zurück. Andrej Nikolajewitsch wurde als Sohn eines “Volksfeindes” nicht zum Studium an einer pädagogischen Schule zugelassen, weshalb er an der örtlichen Schule als Hausmeister arbeitete. Von Kindheit an liebte er die Fotografie und hatte sogar seine eigene Kamera. Das Familienalbum enthält bis heute Fotos, die er vor dem Krieg aufgenommen hat. Man sieht das neue Elternhaus, im Sommer und Winter, einige Aufnahmen von Andrej selbst, und Bilder seiner Familie, wo er mit seinem Bruder, Vater, Mutter und Tante zusammen ist.
1940 wurde Andrej in die Armee eingezogen, und Anfang August 1941 wurde er am Dnjepr gefangen genommen und in ein Kriegsgefangenenlager gebracht, das Stalag XB in Sandbostel. Seit Juli 1942 war er mit einem Arbeitskommando in Bremen und arbeitete am Bau eines Tanklagers in der Nähe des späteren Bunkers Valentin. Er starb im Februar 1943.
Bruder Nikolaj ging ebenfalls an die Front und kehrte nach seiner Verwundung im Jahr 1943 in sein Heimatdorf zurück. Er hat sein ganzes Leben lang nach seinem Bruder gesucht, aber stets vergebens.
Am Ufer des Flusses Kossjwa steht noch ein großes Haus, das heute dem Neffen des verstorbenen Kriegsgefangenen gehört, seinem vollständigen Namensvetter, Andrej Nikolajewitsch Konjuchow, der 15 Jahre nach dem Krieg geboren wurde. Und wenn sich die ganze Familie versammelt, reden sie über den Onkel, erinnern sich an den Vater, schauen sich die Fotos an. Jedes Jahr am 9. Mai stehen sie in der Reihe des „Unsterblichen Regiments“, wo die Urenkel der Soldaten ihre Porträts tragen.
Und im Lager Sandbostel, wo Andrej gestorben ist und begraben wurde, gibt es Stelen mit Tontafeln, auf denen die Namen von Soldaten geschrieben sind. Sie wurden von deutschen Schulkindern im Rahmen des Projekts „Weg des Erinnerns“ hergestellt. Auf einer Stele steht heute auch der Name von Andrej Konjuchow.
Die erste Erwähnung des Dorfes Peremskoje stammt aus dem Jahr 1581. Während seiner Existenz änderte es mehrmals den Namen. Das Gebäude der Steinkirche der Offenbarung wurde in den Jahren 1830-1838 erbaut. Die Kirche wurde 1936 geschlossen und befindet sich heute in einem heruntergekommenen Zustand. Peremskoje liegt etwa 110 Kilometer oder anderthalb Autostunden nordöstlich der Stadt Perm.