Personalkarte
Dmitrij Tarchow wurde am 10. Februar 1916 im Dorf Podkamennoje geboren.
- Staatsangehörigkeit: UdSSR
- Zu benachrichtigende Person in der Heimat: Tarchowa Barbara, Dorf Podkamennoje, Kungurskij Rayon, Molotowskaja Oblast
Lagerbiografie
- Stammlager: X D (Wietzendorf)
- 26. Februar 1942: Stalag XIII A (Sulzbach Rosenberg)
Arbeitskommandos
- 6041 Wagenfeld III-Förlingen bei Diepholz, bis ca. Oktober 1941
Auch Dmitrij Tarchow sollte aus seinem niedersächsischen Stammlager schließlich in ein Gebiet verlegt werden, das von Bergbau und Stahlproduktion bestimmt war: nach Sulzbach Rosenberg (Stalag XIII A) in Bayern, in die Nähe von Nürnberg.
Unter welchen Umständen Dmitrij Tarchow hier - oder bereits auf dem Transport - starb, hat die Familie nie erfahren können. Lediglich der Eintrag in einer Begräbnisliste deutet darauf hin, dass er schon im Februar 1942 auf dem Gefangenenfriedhof des Lagers Hammelburg (Stalag XIII C) beigesetzt wurde.
TARCHOW Dimitrij 10.02.1916 - 26.02.1942
Die Familie Tarchow lebte im Dorf Podkamennoje im Bezirk Kungur. Vater - Iwan Iwanowitsch - und Mutter - Warwara Matwejewna - erzogen vier Kinder. Die älteste war die Tochter Praskowja, dann der Sohn Dmitrij, gefolgt von Schwester Anna und dem jüngsten Sergej.
Nach den Erinnerungen seiner Mutter leistete Dmitrij seinen Wehrdienst kurz vor dem Krieg in Leningrad und kehrte danach nach Hause zurück. Im Mai oder Juni 1941 wurde er jedoch wieder zur Armee einberufen. Laut der Webseite “Gedächtnis des Volks” diente er in der 22. Armee, 112. Schützendivision, 416. Schützenregiment. Die Einheit wurde in Kungur aufgestellt und Mitte Juni 1941 an der Westgrenze in der Region des belarussischen Ortes Dretunj stationiert. Irgendwo dort war Dmitrij zu Beginn des Krieges.
Am 8. Juli 1941 wurde Dmitrij Tarchow in der Region Dwinsk gefangen genommen (jetzt Daugavpils, Lettland). Dmitrij galt lange Zeit als vermisst. Genaue Nachrichten über sein Schicksal haben die Mutter, die Schwestern und der Bruder nie bekommen. Nach den Dokumenten kann man nur sagen, dass man ihn im Oktober 1941 vom Lager Wietzendorf (Stalag X D) in Niedersachsen nach Bayern verlegt hat, und dass er vermutlich sieben Monate nach der Gefangennahme im Februar 1942 auf dem Friedhof des Lagers Hammelburg in Franken (Stalag XIII C) begraben wurde.
Dmitrij hat keine eigene Familie gegründet, jetzt leben aber noch seine Neffen und ihre Kinder. Seine ältere Schwester Praskowja heiratete vor dem Krieg. Dann ging ihr Mann an die Front und wurde ebenfalls gefangen genommen; auch bei ihm ist nicht bekannt, wo die Gefangennahme erfolgte und wie sein weiteres Schicksal war. Schwester Anna hatte zwei Kinder, der jüngere Bruder Sergej fünf. Sie haben bereits ihre eigenen erwachsenen Kinder, aber die Familie bewahrt sorgfältig mehrere Fotos von Dmitrij in Militäruniform auf. Sie leben in der Nähe seines Geburtsortes, im Dorf Mochowoje, und am 9. Mai kommen alle im Dorf Podkamennoe zum Kriegerdenkmal, wo auch der Name Dmitrij Tarchow steht.
Jetzt gibt es keine ständigen Bewohner in diesem Dorf, deshalb kümmert sich die Familie Tarchows um das Denkmal, bringt Blumen, erinnert sich an die toten Dorfbewohner und bewahrt die Erinnerung an alle.
Die erste Erwähnung des Dorfes Peremskoje stammt aus dem Jahr 1581. Während seiner Existenz änderte es mehrmals den Namen. Das Gebäude der Steinkirche der Offenbarung wurde in den Jahren 1830-1838 erbaut. Die Kirche wurde 1936 geschlossen und befindet sich heute in einem heruntergekommenen Zustand. Peremskoje liegt etwa 110 Kilometer oder anderthalb Autostunden nordöstlich der Stadt Perm.